Kieler Woche: Grand Slam der Internationalität

Allein rund 600 ILCA-Jollen mit WM, fast 100 iQFOiLer zu ihren Games, top-besetzte 49er- und 49erFX-Felder aus mehr als 60 Nationen aller Kontinente von Algerien bis Zypern – das sind die Highlights der Kieler Woche Regatta 2025. Bis zu 4.000 Aktive wollen ab kommenden Sonnabend (21. Juni) an neun Tagen etwa 400 Wettfahrten segeln von der Aalregatta der seegehenden Yachten mit internationaler deutscher Meisterschaft (IDM) zum Auftakt bis zu den Medaillenrennen der olympischen Mixed-Klassen 470er und Nacra 17 zum Abschluss. Für sie ist der Wettbewerb zugleich Halbzeit des fünfteiligen Sailing Grand Slams der bedeutendsten Events weltweit. Wer Startzeiten, Windvorhersage und Ergebnisse genau wissen will, fragt den neuen KI-gestützten SailBot der Kieler Woche.
Mehr als 1.600 Meldungen unterstreichen die Zugkraft des Kieler Reviers, das 2036, 40 oder 44 auch wieder olympische Segelwettbewerbe sehen soll. Ein Novum in der Geschichte der 1882 erstmals ausgetragenen Kieler Woche ist ein zweites Eventarreal am Ostufer der Kieler Förde in Stein. „Dort bieten wir den ‚fliegenden Boards‘ der iQFOiL Games und der Wingfoiler optimale Wettkampfbedingungen, während die meisten Bootsklassen in Schilksee ihr Zuhause behalten“, erklärt Organisationsleiter Dirk Ramhorst. Insgesamt stehen neben dem Seesegeln acht olympische Disziplinen und doppelt so viele internationale auf dem Programm.
162 Starter im ILCA 7 mit dem dreimaligen Olympiateilnehmer Philipp Buhl (Sonthofen) und dem nationalen Nachwuchs um Lokalmatador Ole Schweckendiek bilden das größte homogene Teilnehmerfeld. 183 verschiedene Yachten segeln bei der Aalregatta nach Eckernförde und zurück, die zur IDM Inshore und Offshore zählt. Letztere schließt genau wie die IDM Double Handed am Freitag mit dem Silbernen Band ab. 117 Männer zur WM der ILCA 6 im ersten Teil bedeuten einen Melderekord. 140 Frauen und Männer sind in der gleichen, offenen Klasse in der zweiten Hälfte dabei. Und nur für sie olympisch kämpfen 101 ILCA-6-Frauen um den Kieler Woche-Sieg.
Über die iQFOiL Games der Kieler Woche zurück in die Weltspitze
Der Kieler Fabian Wolf freut sich auf die neuen Regattabahnen Mike und November, neben Foxtrott vor der Marina Wendtorf für die Foiler vorgesehen. „Dort sollte es nicht nur bei den vorherrschenden westlichen Winden ideal zum Surfen werden“, so der 26-jährige BWL-Masterstudent, der nach dem Rückzug von Ex-Weltmeister Sebastian Kördel die Olympischen Spiele 2028 zum Ziel hat. Nach überstandener Lebensmittelvergiftung vor zwei Jahren, die ihn lange außer Gefecht setzte, will Wolf wieder „Gas geben bis ins Medal Race der Kieler Woche“. Die liegt auf dem Weg zur Europameisterschaft Ende November, wo er sich endgültig in der Weltspitze zurückmelden wolle.
Feld der 49erFX „stärker als bei der EM“
Ihre EM im 49erFX haben Anna Barth und Emma Kohlhoff vor kurzem zwar verpasst, weil die Steuerfrau als Strategin im deutschen SailGP-Team in New York gefragt war. „An der Seite von Erik Heil lerne ich zugleich so viel für die Gleitjolle“, rechtfertigt Barth die einzige Überschneidung im Regattakalender. Schließlich sei ihr Skipper zweifacher Bronzemedaillengewinner in 49er. Aber „das Feld in Kiel wird stärker als bei der EM“, erwartet Anna Barth einen harten Kampf um die Top Ten, unter denen nach ihrem EM-Titel auch die Olympia-Fünften Marla Bergmann und Hanna Wille (Mühlenberger SC) erwartet werden.
Zuvor bringen die zweimaligen U21-Juniorenweltmeisterinnen vom Kieler Yacht-Club ihre Hardware auf Augenhöhe. Quasi vor der Haustür von Emma Kohlhoff in Strande tauft die jüngere Schwester Ida am Freitagnachmittag den neuen FX. „Das sieben Jahre alte Boot wurde schon weich“, sagt die Vorschoterin, „ab sofort liegt es nicht mehr am Material, sondern nur noch an uns.“
Accenture präsentiert mit IBM den SailBot zur Kieler Woche
Wie lange ist Startverschiebung bei den 49ern? Wie wird der Wind auf Bahn Foxtrott? Und welche Band spielt abends in der Sailing Arena? Diese und ähnliche Fragen stellen nicht nur Aktive und Helfende der Kieler Woche zuhauf, sondern auch Gäste und Segelsportfans aus nah und fern. Bei der Beantwortung kann dieses Jahr der neue, KI-basierte SailBot helfen, den Accenture und IBM als Partner der Kieler Woche vorstellten.
Ob noch auf der Anreise oder abseits des Geschehens am Strand kann der SailBot übers Handy sprachgesteuert oder über Tastatur nach dem Status quo rund um die Regatta befragt werden. An drei Säulen, sogenannten öffentlichen Kiosken auf dem Eventgelände im Hafenvorfeld können BesucherInnen das auch ausprobieren. In ihrer Kooperation setzen Accenture die Agentic Accelerator Platform und IBM watsonx aus ihrem KI-Portfolio ein, um intuitiv vielfältige und relevante Informationen direkt bereitzustellen. „Der SailBot treibt die digitale Transformation der Kieler Woche voran und schafft für alle Beteiligten einen echten Mehrwert“, so Dirk Ramhorst abschließend.